In den vergangenen Wochen beantworteten wir folgende
Fragen mit den nachfolgenden Antworten:
1. "Ist der Australian Shepherd ein
Anfängerhund?"
2. "Mit dem muss man doch jede Menge tun?"
Die erste Frage ist eindeutig mit "Ja" zu
beantworten. Hütehunde im Allgemeinen sind dafür
geboren, ohne viel Widerstand mit einer hohen und
schnellen Auffassungsgabe die Wünsche seines
Halters/Arbeitskollegen umzusetzen. Kein Cowboy (die
Hunde stammen als Rancharbeiter ursprünglich aus
den USA) hat viel Zeit sich um eine zeitintensive
Ausbildung zu kümmern. Freiwillig stellen sich diese
Hunde in den Dienst des Menschen. Das macht es
besonders für Anfänger leicht diese Rasse in den
Haushalt zu integrieren...
Für die zweite Frage ist etwas psychologische
Kenntnis notwendig: Der sehr intelligente Welpe
zieht in einer heiklen Zeit, der sogenannten
Prägungs-/Sozialisierungszeit in den neuen Haushalt
ein. Dinge, die er in diesem Lernfenster
erfährt, oder nicht erfährt/erlebt tätowiert sich
unauslöschlich in sein Gehirn ein.
Welpen aller Rassen sind in den ersten Lebensmonaten
wie Krabbelkinder. Sie nehmen alles in den Mund und
untersuchen es auf Gebrauchsfähigkeit. Der hohe
Intelligenzquotient des Shepherd sorgt dafür, dass
er alles ein bisschen schneller tut. Deshalb ist
diese Rasse auch in den Welpenspielgruppen oft ein
nicht so gern gesehener Gast. Bis die anderen
Hundekinder auch nur zwei Übungen umsetzen, ist
Shepherd schon mit vier fertig und fragt: "Und
jetzt?". Bei Langeweile wird er zum "Klassenclown"
und stört deshalb den Rest beim mühevollen Lernen.
Sollten Sie keine Kinder im Haushalt haben, wird
diese faszinierende Intelligenz in der Regel
umgesetzt in immer häufigerem Rausgehen und Programm
machen. Wie gesagt, wir sind in der Prägezeit. Das
Ergebnis aus dieser Zeit wird ein Hund sein, der für
Sie zum Stressfaktor wird, weil er es in
fortschreitenden Leben einfordern
MUSS - denn er ist so geprägt.
Diese Hunderasse kann/könnte diese Mehr-Forderung
psychisch bereits leisten, aber es ist mit
körperlichen Spätschäden zu rechnen, die aus der
Überlastung im Jugendalter kommen. Wir raten zu
moderatem Umgang.
Weniger ist deshalb mehr...
Ziehen Sie ihn als völlig normalen Hund groß, meiden
Sie schnelle Powerspiele im ersten Lebensjahr und
Sie bekommen einen traumhaften Lebensbegleiter.
Für alle die mehr wollen:
Unsere ehemaligen Welpen tummeln sich erfolgreich in allen
Sparten des Hundesports erfolgreich.
Auch können wir auf diverse ausgebildete
Rettungshunde zurückblicken. Damit beweisen unsere
Zöglinge ihre Vielseitigkeit und stabile körperliche und geistige
Gesundheit, genau so wie es der Rassestandard verlangt.
Noch einmal, besonders schätzen wir die Ausbildung zum Rettungshund beim
Roten Kreuz oder den Maltesern.
Größe:
Verglichen mit den sog. „Show Aussies“ sind unsere Hunde eher am
unteren bis mittleren Rand der Standardgröße angesiedelt. Auch das
Fell erreicht weder die Länge noch den „Teppich“ der Showhunde.
Hündinnen ca. 46-53
cm, Rüden ca. 51-58 cm
Hunde mit den von uns bevorzugten
Blutlinien verfügen über ein sehr funktionelles Exterieur und sind
athletisch mit einem sogenannten moderaten (leichteren) Knochenbau.
Kaum jemals hat ein von uns gezogener Hund einen starkknochigen,
Körper mit extremen Fellwachstum!
Die von uns gezogenen Hunde sind keine Ausstellungshunde aus den
eben erwähnten Gründen z. B. eine moderatere Knochenstärke /
Felllänge u.s.w. Wir bevorzugen ein effizientes, funktionales
Gangwerk und nicht den spektakulären aber kräftezehrenden Showtrab.
Unsere Hunde sind korrekte Vertreter des ASCA Standards. Wir züchten
nicht in jede Richtung der jeweils herrschenden Show-Mode
sondern halten uns an die Foundation Linien und –grundsätze.
Sollten Sie also einen reinen
Ausstellungshund suchen, bitte sehen Sie sich woanders um.
Intelligenz:
Die von uns gezogenen Australian
Shepherd verfügen über die Fähigkeit, Probleme selbständig zu lösen
und Situationen blitzschnell zu erfassen und entsprechend zu
reagieren.
Schutz- und Wachinstinkt:
In unseren
Australian Shepherds ist auch ein Schutz- und
Wachinstinkt verankert (entsprechend dem ASCA-Standard. Das sollte bei dem ach so lieben und gefälligen Hund
nicht übersehen werden. Er/sie benötigt ebenso Anleitung wie jede
andere Hunderasse auch – nur, das Kommunizieren mit Ihrem Australian
Shepherd macht in allererster Linie einen Riesenspaß!
Energie:
Unsere Australian Shepherds verhalten sich im Haus sehr ruhig.
Unsere Hunde zeigen weder ein nervöses Hin- und Herlaufen noch
Hyperaktiviät, und sind sehr einfach im Umgang. Unsere Hunde sind
mit einem eingebauten Ein- und Ausschaltknopf geboren und absolut
ruhige Hausgenossen.
Nichts wünscht sich Ihr Hund lieber, als etwas für Sie zu
tun auf Ihren Spaziergängen und Wanderungen. Dass das der Wahrheit
entspricht ist leicht daraus ersichtlich dass meine Frau „am Haus“
ganztags arbeitet und alle unsere Kinder zur Schule gehen.
und wir alle erwachsenen Hunde im Haus halten. Wer also sollte hier
den Animateur machen?
Es ist absoluter Nonsens, die Hunde über Stunden hinweg
mit dem Ball, Radfahren etc. auszupowern um sie angeblich angenehm
im Umgang und ruhig zu halten. Sie müssen keine Enten oder Schafe
halten, Ihr Australian Shepherd muss Ihr "Schatten" sein
dürfen, damit ist sein wichtigster Instinkt befriedigt.
Ein Spruch zum verbildlichen: "Woran erkennt man einen
Australian Shepherd Besitzer?" Antwort: "An den
immer vorhandenen Fußtapsen auf seinen Schuhen!"
Beachtenswert:
Besitzer anderer
Hunderassen wissen meist am allerbesten wie ANGEBLICH der Charakter
eines Shepherds ist. Vergleichbar mit Tanten, die nie
Kinder hatten aber jederzeit viele gute Ratschläge für Mütter parat haben.
Und – ein Welpe ist und bleibt ein
Welpe – wie ein Kleinkind – neugierig, mit viel Energie und Lust am
Ausprobieren. Darin unterscheidet sich ein Australian Shepherd Welpe NICHT von anderen Welpen. Nur dass er durchaus in der
Lage ist, die Sitationen schneller zu beurteilen, weil intelligenter,
geistig beweglicher und er sich dadurch schneller wieder langweilt.
Gehorsam und Trainierbarkeit:
Ein Australian Shepherd aus unseren Blutlinien ist leicht zu
trainieren und zu handeln – also grundsätzlich gerne und freiwillig
gehorsam. Beachten Sie die Buchtipps auf unserer Seite und lesen
Sie sich bitte unbedingt ein in das Buch von Jan Fennell – mit
Hunden sprechen. Damit ist alles gesagt. Unsere Hunde zeigen ein
starkes Willing to please und arbeiten deshalb sehr gerne mit dem
Menschen zusammen.
Sozialisierung:
Wie bei jedem Welpen, gleich welcher Rasse, ist eine gute
Sozialisierung bereits im Welpenalter sehr wichtig. Wir geben uns in
dieser Hinsicht die allergrößte Mühe, mehr als bei den meisten
Züchtern üblich . Täglich sehen sie fremde Menschen aller
Altersstufen. Sie werden ausschließlich im Haus aufgezogen und –
soweit die Mutter das ab der sechsten Lebenswoche zulässt, komplett
in unsere Familie integriert, das Welpenzimmer wird aufgelöst. Somit
haben sie Zugang zu allen Räumlichkeiten und können oft im den
Garten „vorbeischauen“, werden, sehr zum Vorteil für ihr späteres
Leben von den „Tanten“ erzogen.
In unserem lebhaften Haushalt
sind sie automatisch laufend mit vielen verschiedenen Geräuschen
konfrontiert. Die Voraussetzungen,
gute Autofahrer zu werden, sind von uns gelegt; wir
nehmen sie paarweise
immer wieder, einfach mal so, auf kurzen Strecken, z. B. zum
Bäcker, mit.
Sensibilität:
Hunde aus unserem Haushalt sind sehr zäh. Schmerzen zeigen sie erst
wenn es ernst wird. Behalten Sie als neuer Besitzer das immer in
Ihrem Bewusstsein. Bei Anzeichen ist immer Alarmzeichen ROT!
Auf der anderen Seite ihres Wesens reagieren sie äußerst sensibel
auf leises Ansprechen/Anweisungen ihres Besitzers.
Futter:
Hunden ist Futter allgemein (mit wenigen Ausnahmen) sehr wichtig da
evolutiv. Deshalb kann man grundsätzlich mit Futter gut belohnen und
motivieren. Die extreme körperliche Geschicklichkeit lässt sie aber
auch alles im Haus erreichbare verspeisen – es gilt also rechtzeitig
zu verhindern dass aus dem lustigen Welpchen kein Meisterdieb wird!
Räumen Sie grundsätzlich alles Essbare weg.
Unsere Hunde leben von abwechslungsreichem sehr vitalstoffreichem
Futter. Die vielen Jahre mit unseren Hunden geben uns recht!
Beutetrieb/Spieltrieb:
Mit Spielzeug belohnen ist die Krönung! Machen Sie aber bitte keinen Balljunkie
aus ihm, sondern lassen Sie ihn für sein Spielzeug arbeiten.
Fell:
Unsere Hunde tragen ihr Fell nach dem Motto: Wash & Go. Sie haben
mittellanges, durchaus seidiges Fell mit eher Nullpflegeaufwand.
Außerhalb des Fellwechsels finden Sie kaum Haare im Haus. Der
Fellwechsel verläuft sehr schnell und zweimal im Jahr (ca. Januar
und August)
Körperliche /geistige Reife:
Ihre endgültige Höhe erreichen die Australian Shepherd mit ungefähr
10 Monaten. Körperlich und geistig/psychisch erwachsen sind die
Hunde im Alter von etwa 3 Jahren. Mädchen etwas schneller, die Buben
benötigen dafür länger, was sehr viele Vorteile in sich
bringt!
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